Das Programm: Kirchenlieder.
Aber wie ganz anders klingen die amerikanischen Gospels! Mit ihren betonten Rhythmen reizen sie zum Mitklatschen und überhaupt zur Bewegung. Gelegentlich riss es in der voll besetzten Kirche den einen oder die andere tatsächlich vom Stuhl. Die kleine Combo aus Bass, Keyboard und Cajon hatte daran großen Anteil. Aber nicht nur jazzartige Songs, die den Körper aktivieren, waren zu hören, sondern auch getragene, ruhige Weisen, die an Herz und Gemüt gehen, so das Weihnachtslied „Come see the child“.
Ein Chor, wie wir ihn gewöhnlich kennen, ist eine Gruppe, die, nach Stimmen geordnet, dasteht, davor ein Dirigent. Man singt in größter Konzentration auf Notenblatt und Dirigent schwierige Stücke. Anders ist es bei JustGospel. Während des Singens ist immer alles in Bewegung, das Singen wirkt ganz spontan. Da dirigiert auch immer mal ein anderes Mitglied, verschiedene Solisten treten hervor, auch die Ansagen werden von immer anderen gemacht. Jeder und jede erscheinen gleich wichtig. Wir können deshalb hier auch keine Namen von Solisten, Dirigenten, Moderatoren nennen, sonst müsste man fast alle 22 Mitwirkenden aufführen.
Hinter dem, was scheinbar so spontan daherkommt, steckt trotzdem viel Arbeit. Die Gruppe singt ohne Text- und Notenblätter, also muss alles vorher auswendig gelernt und eingeübt werden. Zwar wiederholen sich viele Sequenzen in Text und Melodie häufig, aber es bleibt doch eine Menge zu lernen bei einem Repertoire von etwa zwanzig Liedern, alles auf Englisch. Und da gibt es auch jemanden, der das Ganze steuert, nämlich Christoph Kuhn.
Ihm und der Gospelgruppe dankte am Schluss gewaltiger Applaus, so dass drei Zugaben nötig waren.
That was a mighty good day! Praise the Lord!
Text und Bild: V. Amend