Platzregen ließ das angekündigte Platzkonzert platzen. Nun, so fand die musikalische Gala eben in den ehrwürdigen Mauern der Johanniskirche statt.
Zur Feier seines 30jährigen Bestehens zeigte zunächst der Johannis-Posaunenchor in stattlicher zwanzigköpfiger Besetzung, was er inzwischen alles drauf hat: moderne (Saint-Saens) und barocke (Händel) Oratorienmusik, Erinnerung an Mozart und "Memories" von Lloyd-Webber; bei "Summertime" (George Gershwin) glänzte Stefan Niemeyer mit der Solo-Trompete.
Die folgende Pause kam manchem ziemlich lang vor. Aber schließlich erschien der Leiter des Posaunenchors Manfred Beutel, nun nicht mehr im lockeren weißen Jackett, sondern in voller Dirigentenmontur, perfekt von den Lackschuhen über die Frackschwänze bis zur weißen Fliege. Da musste das Umziehen ja lange gedauert haben!
Danach kamen Musiker - mehr und immer mehr; an die vierzig müssen es schließlich gewesen sein: Die Frankfurter Bläserphilharmonie. Die fingen so an, wie der Posaunenchor aufgehört hatte, mit Georg Friedrich Händel, und begeisterten sogleich mit dessen Feuerwerksmusik. Musical (Bernstein, West Side Story), Puszta-Klänge, Filmmusik (Fluch der Karibik) zeigten, über welche Spannweite dieses vielfältig besetzte Orchester verfügt. Nicht nur Posaunen und Trompeten, sondern auch Oboe, Klarinette, Querflöte, Waldhorn, Saxophon und ganz besonders ein tolles Schlagzeug machten das Konzert zu einem Erfolg auf der ganzen Linie: mit Pauken und Trompeten, sozusagen. Unvermeidlich eine Zugabe: eine temperamentvolle Klezmer-Musik.
Blumen gab es für den Dirigenten Manfred Beutel und die Moderatoren Ellen Stier und Jürgen Lehwalder. Und alle, Aktive wie begeistertes Publikum, stärkten sich anschließend im Gemeindehaus.